Präzisionsarbeit an Schkeuditzer Gashochdruckleitung

In dieser Woche haben die Vorbereitungen für die bevorstehenden Arbeiten an der Gashochdruckleitung der Stadtwerke Schkeuditz GmbH im Bereich Erschließungsgebiet Watzschkenbreite und der Halleschen Straße begonnen.

Bei diesen Arbeiten wird in der Watzschkenbreite ein ca. 5 Meter langer Bereich herausgetrennt, der am 18. November 2019 durch einen Bagger bei den Tiefbauarbeiten im Zusammenhang mit der Erschließung des Gewerbegebiets beschädigt wurde. Damit es keine Unterbrechung im Versorgungsbereich gibt, wird hierbei eine besondere Methode angewandt, die Präzisionsarbeit erfordert.

 

Stoppelverfahren ermöglicht Reparatur im laufenden Betrieb

© Stadtwerke Schkeuditz GmbH

Mit dem sogenannten Stoppelverfahren wird die Firma Karl Krumpholz Rohrbau GmbH zuerst die Gashochdruckleitungen in der Watzschkenbreite absperren (stoppeln) und anschließend – ähnlich wie bei einer Herz-OP –über einen Bypass umleiten, um die nötigen Baumaßnahmen durchführen zu können. Die Firma Karl Krumpholz Rohrbau GmbH ist eine von wenigen Firmen deutschlandweit, die diese Spezialausrüstungen besitzt und beherrscht und somit diese technisch anspruchsvollen Arbeiten ausführen kann.

Vor dem Beginn der Arbeiten wird in dieser Woche die Gasleitung durch die Firma FRIEDRICH VORWERK AG (GmbH & Co.), Niederlassung Halle/Saale an den vorgesehenen Bohrstellen zunächst freigelegt, gesäubert und anschließend mit Ultraschall untersucht. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, da selbst kleine Fehlerstellen in der Leitungswandung ein Aufschweißen des zur Anbohrung der Leitung notwendigen T-Fittings verhindern würden.

Im Anschluss an die Ultraschalluntersuchung werden die Wanddicke und die Ovalität der Leitung gemessen, damit die später benötigte Stoppelscheibe, die zur Abdichtung der zu reparierenden Leitung dient, optimal an die Innenwandungen des Rohres angepasst werden kann.

Anschließend wird das Fitting auf das Rohr geschweißt und die Schweißnähte mit verschiedenen Tests auf Rissfreiheit und Dichtigkeit geprüft.

Dies erfolgt während des Regelbetriebs und dem Betriebsdruck von ca. 9 bar. Wichtig ist jedoch für die Arbeiten eine lastschwache Zeit auszuwählen, da das Gas während der Arbeiten durch den schmaleren Bypass geführt und die die Gasströmung im Gasrohr nicht zu hoch sein darf. Sonst würde die erforderliche Schweißtemperatur nicht erreicht werden, da das kühle Erdgas die erforderliche Wärme zu schnell wegtransportieren würde.

Alte Gasdruckregelstation in der Halleschen Straße verschwindet

Nach den Arbeiten im Erschließungsgebiet Watzschkenbreite wird die Spezialtechnik ebenfalls in der Halleschen Straße zum Einsatz kommen. Hier soll ein etwa 20 Meter langer Leitungsabschnitt mit dem Netzanschluss für die stillgelegte Gasdruckregelanlage entfernt und die Lage der Gashochdruckleitung geändert werden. Mit diesen Arbeiten der Stadtwerke Schkeuditz GmbH verschwindet außerdem die inzwischen stillgelegte und durch Graffitibemalung unansehnlich gewordene Gasdruckregelstation.

Die Rohrbauarbeiten durch die Firma FRIEDRICH VORWERK werden vom Sachverständigen des TÜV SÜD überwacht und geprüft. Baubegleitend vor, während und nach den Arbeiten erfolgen zur Qualitätssicherung unterschiedliche zerstörungsfreie Materialprüfungen wie beispielsweise Ultraschall-, Farbeindringungs- und Röntgenprüfungen.